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Konditormeister Erfahrungsbericht

Hier folgt jeden Adventsonntag ein Teil meines Erfahrungsberichtes zum Meisterkurs und der Prüfung. So bekommt ihr vor Weihnachten alle Informationen und vielleicht ist für einen auch eine Überraschung dabei??

Einleitung:

Als ich mich dazu entschieden habe, die Konditoren Ausbildung zu machen, schaute ich mir beim WIFI Niederösterreich die Kurse an. Für mich war sofort klar, den Kurs in Niederösterreich zu absolvieren. In Erster Linie muss man den „Grundkurs für Konditoren“ absolviert haben, dies gilt jedoch nur für Quereinsteiger. Ist dieser Bestanden, darf man den Kurs „Vorbereitung auf die Meisterprüfung für das Gewerbe Konditoren – Module 1B, 2B und 3“ belegen. 

Die Meisterprüfung für das Gewerbe Konditoren ist in 5 Module gegliedert.

Module 1-3:
Meisterprüfung für das Gewerbe Konditoren

Modul 4:
Ausibilderprüfung (nicht notwendig bei erfolgreichem Abschluss der Unternehmerprüfung).

Modul 5:
Unternehmerprüfung

Nach erfolgreichem Abschluss aller Module kann ein Gesamtzeugnis beantragt und im Anschluss der Meisterbrief angefordert werden.  Danach ist die Selbstständigkeit und das anmelden eines Gewerbes möglich.
Ich stand auf der Warteliste für den Kurs im Herbst 2019 und war bereits im April 2019 angemeldet. Im Sommer habe ich die Zusage bekommen. Der Kurs dauert 5 Wochen und ist fast täglich von MO-SA zwischen 07:00-16:30 Uhr Unterricht. Ja, auch jeden Samstag hatten wir Unterricht. Für die EDV und das Fachrechnen mussten wir nach Sankt Pölten fahren.

Der Kurs:

Wichtig ist, ab Tag 1 solltet ihr eine Kochkleidung haben. Empfohlen wird alles in 4-facher Ausführung zu haben. Hier kann ich euch den Stako in Graz empfehlen, da Kostet die Hose und die Jacke je € 30,00. Die Kopfbedeckung und Schürzen holte ich mir beim Metro.

Woche 1:

In der ersten Woche lernt ihr euch untereinander kennen und stellt euch bei den Vortragenden vor. Wir lernten das modellieren von Obst und Gemüse, Randverzierungen und Schriften auf Torten und Herstellung von Stückdessert.  In der Theorie haben wir die Nahrungsmittelkunde, Massen und Teige durchgenommen.

 
Woche 2:

Wir lernten das modellieren von Tieren und verschiedener Gesichtsausdrücke von Menschen, die Pralinenherstellung und stellten Gebäck aus Teigen her. 6 Kursteilnehmer hatten bereits in dieser Woche das Zuckerkunstarbeiten.

 


Woche 3:

Die Theorie zu Fachkalkulation und EDV fand in Sankt Pölten statt. Wir stellten warme Mehlspeisen, ein Schokoladeschaustück und einiges aus der Kalte Küche her.


Woche 4:

Fachkalkulation und EDV in Sankt Pölten, Theorie zu Cremen und Massen, Herstellen von Speiseeis, Aufschnitttorten und Teige.


Woche 5:

Die zweite Gruppe hatte Zuckerkunstarbeiten, Herstellung von Teegebäck, Theorie Arbeitnehmerschutz in Sankt Pölten, Nahrungsmittelkunde, Codex und Schlussbesprechung.


FAZIT

Mein Fazit über den Kurs ist mäßig zufriedenstellend. Ich möchte den Kurs nicht schlecht reden oder stark kritisieren. Ich bin froh, als Quereinsteigerin so eine Möglichkeit zu haben. Man darf nicht alles als selbstverständlich ansehen. Ich muss aber auch sagen, dass der Kurs nicht billig ist, auch wenn sich die Kosten erklären lassen. Für mich war das einzig neu gelernte, das Schokolade- und Zuckerschaustück und das man über die Theorie ziemlich genau alles wissen muss. Von den Vortragenden gefielen mir einige nicht so besonders und wurde der Inhalt nicht immer gut rüber gebracht. Das Speiseeis war beispielsweise meiner Meinung nach eher unnötig, da der Vortrag unvorbereitet war (ok, der Vortragende ist für jemanden eingesprungen) aber da zur Prüfung nichts aus Eis herzustellen ist, hätte man den Tag freigeben oder etwas anders machen können. Bei Nahrungsmittelkunden gefiel mir der Vortragende gar nicht. Natürlich findet man nicht jeden Sympathisch, das geht auch gar nicht. Man muss froh sein, dass sich die Vortragenden die Zeit nehmen, denn eins vorweg, sie bekommen nicht viel Geld bezahlt als man vielleicht denken mag!

Man hätte aber mehr auf die Prüfungen eingehen können. Vor allem bei der praktischen in Punkto Zeit. Und mehr Möglichkeiten, was man wie aus Schokolade oder Zucker machen kann. Wie einfach die Herstellung von klassischen Desserts in dieser Zeit ist und einige zeitsparende tricks. Es wäre gut, den Kurs um 1-2 Wochen länger laufen zu lassen und für Schokolade, Dessert, Pralinen und Zuckerkunst sowie Modellieren mehr Termine einzulegen. Hier auch etwas genauer auf die Themen eingehen. Dann sind die Teilnehmer mitunter besser vorbereitet und können super Kunstwerke abliefern.

Schriftliche Prüfung

Vom WIFI gab es einen Zugang für das Online Lernportal. Es gab Unterlagen sowie Multiple Choice Tests über folgende Themengebiete:
  • Projektmanagement
  • Rechnungswesen
  • Kostenrechnung
  • Angebots und Rechtsgeschäfte
  • Lebensmittelsicherheit Hygiene
  • Mutterschutz sowie Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen.
Die Prüfung fand genau eine Woche nach Kursende in Sankt Pölten statt. Es kamen bis auf kleine Ausnahmen genau die gleichen Fragen zur Prüfung. Bei den Rechnungen kamen andere Beträge. Lernt gleich zu Beginn jeden Tag eine Stunde oder lernt täglich einen Test, dann seid ihr super vorbereitet. Unterschätzt das bitte nicht.

Hat man bei der Prüfung alle Tests abgeschlossen, öffnete sich ein Fenster mit „Danke für die Teilnahme“ (oder so ähnlich) und man konnte dem Prüfer dies mitteilen. Dieser sagt einem gesondert das Ergebnis und man konnte vor der Türe warten oder schon nach Hause gehen. Je nachdem was vereinbart wurde. Wir haben aufeinander gewartet, weil wir neugierig waren und im Anschluss essen gehen wollten.

Diese Prüfung soll bis 2020 geändert und etwas erschwert werden. Ob und wann tatsächlich diese Änderungen vorgenommen werden kann ich leider nicht sagen.


Mündliche Prüfung 

Diese fand bereits 2 Wochen nach Kursende statt und somit auch nur eine Woche nach der schriftlichen. Für diese Prüfung kann ich euch nur das Lehrbuch für Konditoren vom Trauner Verlag sehr nahelegen. Lernt bereits jetzt schon alles so ziemlich auswendig. Ihr solltet tatsächlich genauestens über die Inhalte und den Aufbau des Eies, Mehlkorns sowie Mehls, Milch und sämtliche Rohstoffe, Zucker und Zuckertabelle, Schokolade und Schokoladeverarbeitung, etc. Die Grundrezepte und ganz wichtig der Unterschied zwischen Teige und Massen sowie der leichten, mittelschweren und schweren Massen ist zu können!

Einige Fragen habe ich mir gemerkt, welche mir während der Prüfung gestellt wurden. Da ich die Lehrabschlussprüfung nicht hatte, gab es für mich auch noch Teil A zu absolvieren. Es wird von den Prüfern nur gesagt, dass Teil A folgt und die anderen beiden Prüfer stellen dir nacheinander die Fragen. Im Anschluss folgt Teil B, was wiederum deutlich gesagt wird und stellt die Prüferperson vom Arbeitnehmerrecht die Fragen, gefolgt von den anderen beiden Prüfern. Den Unterschied und welche Frage ich zu Teil A und B bekam, kann ich leider nicht mehr sagen.

Was ist bei der Hygiene wichtig, welche 3 Unterteilungen gibt es?
Was ist bei der Betriebshygiene zu beachten?
Auf was ist bei der Produkthygiene zu achten?
Ihnen ist das Schlagobers ausgegangen, sie können keines mehr organisieren, wie stellen Sie es selbst her?
Nennen Sie die zwei bekanntesten Kaffeesorten?
Welche zwei Gruppen im Arbeitnehmerschutz gibt es?
Nennen Sie Beispiele zu diesen Gruppen!
Welche Buttercremen gibt es und beschreiben Sie die Herstellung!
Wie stellen Sie Florentiner her?

Man sitzt eine gute Stunde mit den Prüfern zusammen. Ich empfand die Situation als sehr angespannt. Muss aber auch sagen, ich hatte zu dieser Zeit leider einen Magen-Darm-Virus und es war alles äußerst anstrengend. Natürlich hätte ich die Prüfung absagen können, aber es war schon zu spät dafür und ich hätte womöglich das Geld verloren. Zumindest informierte ich mich nicht weiter darüber und wollte ich gerade diese Prüfung rasch hinter mich bringen. Die Fahrt war schon anstrengend, da mir ständig übel war. Einfach war anders! Natürlich sagte ich den Prüfern nicht, dass ich eigentlich krank war. Wenn man die Hygiene theoretisch bedenkt und die mögliche Ansteckungsgefahr! Ich war allerdings beim Arzt und war laut ihm nicht mehr ansteckend. Ich wusch mir immer gründlich die Hände und gegessen hatte ich sowieso an diesem Tag nichts. Die Nervosität spielte mir mit meiner Krankheit nicht gerade in die Karten aber letzten Endes habe ich es geschafft. Man wird alphabetisch und aus Datenschutzgründen einzeln in den Raum gebeten um das Ergebnis zu erfahren. Das geht sehr schnell, man ist max. eine Minute drinnen.

Wir waren am Vormittag zu 5. wovon ich die letzte war. Wir haben es natürlich alle geschafft. Am Nachmittag waren noch zwei und ich glaube, es haben auch beide geschafft.

Im Anschluss waren einige von uns essen und bereiteten und eigentlich auch schon am nächsten Tag für die praktische Prüfung vor.
 

Das Thema 

In der ersten Woche wird mitgeteilt, dass sich jeder ein Thema überlegen soll, welches er bei der Prüfung präsentieren möchte. Solltet ihr die Prüfung noch nicht ablegen, überlegt euch trotzdem schon eines, damit ihr euch gleich vorbereiten könnt. Jeder wählt ein beliebiges Thema aus, das kann sein, Herbst, Weltall, Weihnachten, Ostern, Wiener Opernball, Tanzen, Musik, etc.

Es ist auch eine Konzeptmappe mit all seinen Produkten zu erstellen. Es wird erst im Kurs bekanntgegeben, was alles zur Prüfung kommen wird. Fix dabei sind immer ein Schaustück (aus Schokolade, Zucker oder eine Torte), Pralinen, Stückdessert, Festtagstorte, Aufschnitttorte und Teegebäck. Ob warme Küche, Kalte Küche, oder Teige dabei sind, das ist noch offen.

Wir hatten folgendes dabei: 
  • Stückdessert
  • Pralinen 
  • Aufschnitt-Torte 
  • Festtagstorte 
  • Kalte Küche 
  • Teegebäck 
  • Figurales gestalten 
  • Meisterstück 
Die Konzeptmappe sollte das Thema, Rezepte, Kalkulation und Allergene beinhalten. Letzteres hatte ich leider vergessen. Am besten überlegt ihr euch schon jetzt ein Thema und macht euch Gedanken über alle möglichen Rezepte. Zur Sicherheit auch für warme Mehlspeisen wie z.B. einen Kaiserschmarren, welcher dann vor Ort zubereitet werden muss oder etwas Köstliches aus Teig, wie Nusskipferl und Mohnbeugel. Glaubt mir, die Konzeptmappe frisst schon einiges an Zeit, obwohl euch im Kurs gesagt wird, macht nicht zu viel. 
Es gibt bei der praktischen Prüfung ein Protokoll, welches die Prüfer zu jedem Teilnehmer während der Prüfung dabei haben und mitführen. Bei uns war es noch so, dass insgesamt 140 Punkte zu erreichen sind und man mit mindestens 71 durchgekommen ist. Für die Konzeptmappe bekommt man gerade einmal 2-5 Punkte, was recht wenig ist. Am meisten für das Schaustück und alles andere. Es wird auch die Hygiene während der 3 Tage geachtet und wie viel in den Biomüll landet. Es sollte nicht wirklich viel Produkt weggeworfen werden, einiges kann wieder mitgenommen und zuhause gebacken oder im Notfall dann entsorgt werden. Die genaue Auflistung der Punkte habe ich leider nicht mehr, es soll sich aber fürs kommende Jahr einiges ändern und der Schwierigkeitsgrad angepasst werden.

Praktische Prüfung 

Das war die sowohl geistige als auch körperlich herausforderndste Prüfung, die ich bisher je hatte. Vorweg, unterschätzt zum einen das Üben und zum anderen die Vorbereitung nicht! Die Kosten spielen natürlich auch eine Rolle, die werden von mir noch gesondert und allgemein aufgelistet. Nehmt euch wirklich die Zeit um die Prüfung mindestens 1x zeitlich zu proben. Wer die Möglichkeit hat, dies öfter zu tun, soll das bitte machen.

Für die Konzeptmappe müsst ihr ohnehin Fotos machen, daher ist ein Durchgang auch erforderlich.

Ich habe mir von einer lieben Kursteilnehmerin und Freundin Transportkisten ausgeliehen. Es waren bei mir jedoch nur 3 Stück, und jede Menge Kisten und andere Boxen, wo ich mein Geschirr, Geräte, Werkzeug und Lebensmittel eingepackt hatte.


Macht euch einen guten Plan und geht diesen mehrmals durch, was ihr einpacken und mitnehmen möchtet und auch müsst. Was ihr auch wirklich benötigt und nicht euren Platz unnötig verschwendet, ihr habt nicht so viel wie ihr glaubt. Ihr müsst auch alles in der Lehrwerkstätte ausräumen, es dürfen keine Kisten am Boden stehen bleiben. Unfallverhütung und Hygiene ist hier einzuhalten. Die Prüfer werden euch ohnehin darauf hinweisen, allerdings notieren sie dies auch. Beschriftet die Lebensmittel und wiegt gleich alle Zutaten so zusammen wie es möglich ist. So spart ihr Zeit und müsst nur noch die Flüssigen Zutaten hinzufügen. Auch diese habe ich mir in kleine Kunststoffboxen bereits zusammengewogen.

Wir durften bereits am Sonntagnachmittag vor der Prüfung unsere Werkzeuge und Geräte in die Lehrwerkstätte bringen und alles einräumen. Es dürfen keine Kisten am Boden stehen bleiben und muss alles wieder weggeräumt werden. Die leeren Kisten stehen dann im Keller der Schule. Wer zu viel Material mit hat und nicht alles unterbringt, muss alles was nicht zu Kühlen ist ebenfalls im Keller lagern. Muss jemand etwas holen, hat man sich bei einem Prüfer abzumelden. Auch könnt ihr bereits in der Früh zu Beginn alles für den Tag einräumen, allerdings erst, wenn die Zeit bereits läuft. Vorher kommt niemand in die Lehrwerkstätte.

Tag 1:

Zeit: 10-12 und 13-17 Uhr

Beginnt mit den Gefrorenen zuerst. Alle Kerne oder Mousse sowie Torte, gleich die ersten zwei Stunden dafür nutzen. Es ging sich sehr gut für mich aus. In einer Stunde hatte ich alle 3 gefrorenen Dessert sowie die Torte fertig. Als nächstes habe ich alle Ganache zubereitet. Ich hatte 6-7 verschiedene für meine Pralinen, Macaron (Füllung). Dann habe ich auch schon mit meinem Meisterstück begonnen. Viele Schaustücke aus Schokolade habe ich noch nicht gemacht! Das zur Prüfung war mein 3. im Leben bisher!! Für die Pralinen durfte man sich 2 Hohlkörper zuhause anfertigen aber für das Schaustück nicht. Hier musste ich meine Planeten vor Ort färben, gießen und zusammensetzen. Das Färben dauerte leider länger, da ich keine Druckluftpistole (ähnlich wie Airbrush) gekauft habe. Leider ging sich das nicht mehr aus. Daher musste ich die Farbe mit Pinsel und Schwamm in die Form tupfen und streichen. Zuerst die Farbe 1-2 Schichten und dann die weiße Farbe, damit die bunte Farbe auch schön deckt. Auch könnt ihr weiße Kuvertüre temperieren und eine dünne Schicht gießen und danach dunkle darüber. Zwischendurch habe ich die Pralinenhohlkörper gefüllt und nach der Pause, kurz vor Schluss verschlossen. Die Vanillecreme für meine Brandteigkrapfen und das Orangenmarzipan für Schnittpraline konnte ich auch noch zubereiten sowie meine Einzelteile für das Schaustück.

An diesem Tag war ich positiv gestimmt, da ich mehr als beim Probelauf geschafft hatte. Mir war klar, dass noch sehr viel Arbeit wartet und es nicht einfach wird.

Tag 2:

Zeit: 8-12 und 13-16 Uhr

Dieser Tag war kein guter. Ich beeilte mich und setzte meine Planeten zusammen und musste unbedingt das Schaustück zusammenbauen. Das war der letzte volle Tag und mir lief die Zeit richtig davon. An diesem Tag habe ich meine 4 Sorten Kekse gebacken, 4 Pralinen geformt, dressiert und geschnitten, die Anlasstorte glasiert und verziert, Aufstriche gemacht, die Maroni-Mousse-Torte und meine Brandteigkrapfen fertig gemacht. Es fehlte mir letzten Endes „nur“ noch die 12 Figuren, Canapés, 1 Dessert sowie 1 Dessert füllen und das Schaustück fertig machen. Das Schaustück konnte ich zusammenbauen und stand bis auf den Planeten Jupiter, der wollte nicht halten. Leider war die Zeit sehr knapp und konnte ich diesen nicht mehr anbringen. Immer wieder ist man hin und hergerissen, ja, ich kann das schaffen und nein, das wird nichts. ABER, und das sagte ich auch meiner Prüfungsnachbarin, niemals aufgeben. Immer weitermachen und dran bleiben. Ein Meister bringt seine Aufgabe zu ende und muss auch improvisieren können.

Tag 3:

Zeit: 7-11 Uhr

An diesem Tag beeilte ich mich so sehr und schlug meine Füllung für mein letztes Dessert auf und füllte die Macarons. Alles was schon fertig war, hat mir ein Lehrling (Helferlein) hinuntergebracht. Sie bringen es nur hinunter. Die Canapés machte ich Blitzschnell. Beinahe hätte ich die Figuren vergessen! Aber auch das habe ich noch irgendwie geschafft. Sie sahen nicht gut aus, aber es standen alle 12 dort. Auch gefärbtes Marzipan konnte ich mir nicht mehr kaufen und färbte es etwas mit Airbrush ein. Sie sollten kindlich süß aussehen, waren jedoch leider unsauber gefertigt. Da dachte ich mir einfach nur, ich weiß ich kann es besser, aber Hauptsache es stehen alle dort. Und zum Schluss machte ich mein Schaustück fertig. Noch alle Fehler ausbessern und als ich zufrieden war, ging ich hinunter und legte alles schön auf damit mein Tisch noch rechtzeitig vor 11 Uhr fertig ist.

Um 10:40 Uhr stand alles auf meinem Tisch und war ich zufrieden und erleichtert, dass dieser Stress ein Ende hatte. Egal wie es ausging, es ist geschafft. Mein Tisch war nicht perfekt aber das ist Ansichtssache. Jeder kleine Fehler wird gefunden und bewertet. In der Zeit von 11-13 Uhr hat man alles aus der Lehrwerkstätte wieder auszuräumen und sauber zu machen. Die Helferlein sind in dieser Zeit auch noch für alle da und helfen mit, wenn jemand Hilfe benötigt. Umziehen mussten wir uns auch noch, da ein Meister mit sauberer und ordentlicher Kleidung seinen Tisch präsentiert.

Um 13 Uhr fand dann die Verkündung statt. Alle wurden in den Vorraum des Festsaales zitiert und einzeln hineingerufen. Ich musste nicht lange warten und war die 4te. In dem Moment als ich hinein ging, straffte ich noch meine Schultern und sagte mir in Gedanken, „ok, ruhig bleiben, du erfährst jetzt es nicht geschafft zu haben“. Ich war tatsächlich auf das gefasst und überglücklich, als ich erfahren habe, dass ich bestanden hatte. Leider wurden uns die Punkte nicht genannt aber das war mir auch egal, bestanden ist bestanden 😊

Um 14 Uhr fand die Meisterfeier statt. Man wurde einzeln aufgerufen und bekam die Urkunde überreicht.

Alles in allem war es sehr anstrengend, kostspielig und nervenaufreibend. Aber man hat neue Menschen kennengelernt und ich konnte die eine oder andere Freundschaft dazugewinnen.

Kosten:


Kursgebühr
€ 2.500,00
Modul 3 schriftliche Prüfung
      55,00
Modul 2 mündliche Prüfung Teil A
    11,00
Modul 2 mündliche Prüfung Teil B
    98,00
Modul 1 praktische Prüfung Teil A
    22,00
Modul 1 praktische Prüfung Teil B
  196,00
Reinigungs- und Nutzungsgebühr Modul 1
  203,00
Kochbekleidung
   197,95
Lebensmittel
   527,10
Modelliermasse, Kuvertüre, Deko, Formen
€ 1.041,94
Summe
€ 4.851,99


Modul 4 folgt Anfang 2020
   490,00
Summe
€ 5.341,99

Wer die Unternehmerprüfung (Modul 5) noch machen muss, kann mit € 1.000-1.500 noch zusätzlich rechnen. Aber, solltet ihr diese ablegen müssen, erspart ihr euch Modul 4 den Ausbilderkurs. Modul 5 ersetzt Modul 4 bzw. ist darin enthalten. Ich habe eine kaufmännische Lehre abgeschlossen und muss Modul 5 nicht absolvieren. Sobald ich Modul 4 positiv abgeschlossen habe, kann ich mir mein Gesamtzeugnis und dann auch meinen Meisterbrief anfordern.

Ich hoffe sehr, dass dieser Bericht einigen helfen wird. Wer dazu noch fragen hat, schreibt mir einfach. Die Kostenaufstellung kann durch diverse änderungen in den nächsten Jahren variieren. Auch kommt es darauf an, was ihr bereits an Material (Formen, Deko für den Tisch, etc.) bereits zuhause habt und nutzen könnt. Ich war eine der günstigsten im ganzen Kurs, abgesehen von denjenigen, die ohnehin in einer Konditorei arbeiten.

Alles Liebe, eure Mary Muffin 💗

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